Was macht die Regionale Jugendagentur Job Central e.V.?
Begrüßt wurden die anwesenden Mitglieder der unterschiedlichen Gemeinden vom Weinheimer Oberbürgermeister Manuel Just, dem ersten Vorsitzenden des Vereins. Er betonte die gute interkommunale Zusammenarbeit der anwesenden Gemeinden, zu der auch die Jugendarbeit gehört.
Zu der Veranstaltung war Wiebke Jessen, Marktforscherin und Referentin der SINUS-Akademie in Heidelberg, geladen. In ihrer Vorstellung der diesjährigen SINUS-Jugendstudie wurde deutlich, dass es DIE Jugend nicht gibt, sondern sich diese in ein breites Spektrum jugendlicher Lebenswelten auffächert. Insbesondere bei denjenigen, die in dem Milieuansatz der Studie zu den prekär lebenden jungen Menschen zählen, betonte Frau Jessen, wie wichtig eine intensive Begleitung für einen gelingenden Übergang von der Schule in den Beruf ist.
Daran konnte die Vorstellung der Arbeit von Job Central durch den Geschäftsführer Herrn Ripplinger und das Leitungsteam sehr gut anknüpfen. Sie zeigten auf, dass die Jugendagentur mittlerweile ein breit gefächertes Angebot aufweist, das von der Arbeit an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen über die offene Beratungsstelle bin zur Lern-Praxis-Werkstatt reicht. Neben Ansätzen, die sich seit langem bewährt haben und weiterhin verfolgt werden, beobachtet Job Central die aktuelle Situation junger Menschen, ihre Probleme und Herausforderungen bei der Entwicklung einer beruflichen Perspektive sowie den sich verändernden Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und entwickelt auf dieser Basis fortlaufend auch neue Projekt. Beispielhaft hierfür wurden zwei aktuelle Pilotprojekte vorgestellt. Dies ist zum einen das Projekt „Ausbildungsbrücke“, das nicht nur auf die Vermittlung in Ausbildung, sondern auch auf die Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen zielt. Zum anderen handelt es sich dabei um „SLAY! your career“, das sich mit neuen Ansätzen der arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit an sogenannte „entkoppelte“ junge Menschen richtet, die aus allen Systemen herausgefallen sind.
Im Schuljahr 2023/2024 wurden insgesamt 501 Teilnehmer*innen bei Job Central in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen individuell beraten und unterstützt und fast die gleiche Anzahl an Schüler*innen hat an Workshops zu Themen der Berufsorientierung teilgenommen, die von der Jugendagentur durchgeführt wurden.
Abschließend wies Herr Oberbürgermeister Just darauf hin, wie wichtig die Unterstützung junger Menschen bei der beruflichen Integration nach wie vor auch in der Metropolregion sei. Dabei handele es sich nicht mehr ausschließlich um ein sozialpolitisches Thema, sondern die Gesellschaft könne es sich vor dem Hintergrund des massiven Fachkräftemangels schlicht nicht mehr erlauben, Jugendliche und junge Erwachsene für den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu verlieren.
Katrin Hamid